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Vom Spießbürger zum Wutbürger?

Die Bürger in Bremen schließen sich dem freien Bürger – Netzwerk an!


Vom Spießbürger zum Wutbürger?


Die Bürger in Bremen sind frei, unabhängig und politisch interessiert, gehören aber keiner politischen Partei an, die Bürger unterliegen keiner unterordnenden Raison, die Bürger verfolgen keine wirtschaftlichen Interessen.

Die Bürger in Bremen wollen ihren Wohn- und Lebensraum Umwelt- und Menschen gerecht gestalten und wenden sich gegen jegliche Umweltverschmutzung und Zerstörung ihres Wohnumfeldes.

Die Bürger in Bremen organisieren sich über ein freies Bürger – Netzwerk ohne Statuten oder Verordnungen.

Die Bürger in Bremen sind basisdemokratisch und empfinden sich als außerparlamentarische Opposition.

Jeder Bürger kann mitarbeiten und auf Empfehlung ein Mitglied des Bürger – Netzwerkes werden.

Die Bürger in Bremen werden alles unterstützen, was den Menschen dient und alles bekämpfen, was der Natur schadet.


Die Bürger in Bremen stehen ein für:

  • Mehr Bürger – Engagement,

  • Mehr Demokratie,

  • Mehr Bürgerbeteiligung,

  • Mehr Volksentscheide,

  • Mehr Transparenz in Verwaltungen und Behörden,

  • Mehr bürgernahe Politiker, denn Ehrlichkeit und Verständnis setzen sich durch!

#Bremen – #Petition gegen #Umweltverschmutzung und #Grundwasservergiftung!

Saturday

#Bremen - Gedenken an die Holocaust-Opfer

Gedenken an die Holocaust-Opfer

In Bremen-Nord starben unter dem Nazi-Terror zahlreiche jüdische Bürger / Viele Schicksale heute dokumentiert Gedenken an die Holocaust-Opfer

Am Sonntag, 27.01.2013 wurde bundesweit der Opfer des Holocaust gedacht. Auch in Bremen-Nord erinnern die Gemeinden an die Judenverfolgung.

 

Bremen-Nord. Es gab sie zur NS-Zeit überall in Deutschland und es gab sie auch in Vegesack: Verfolgte Juden, brutale Kriegsverbrecher, schweigende Mitläufer und aktive Widerständler. Da war zum Beispiel Walter Többens. Ein Millionenvermögen häufte der Kaufmann an, und das auf Kosten vieler jüdischer Zwangsarbeiter, die den Reichtum des Nordbremers oft mit dem Tod bezahlt haben sollen.

Aber von Többens soll hier keine Rede sein. Sondern von den Verfolgten aus Vegesack, Blumenthal und Lesum. Und es waren eine Menge Nordbremer, die diskriminiert worden sind oder unter der Hakenkreuzfahne sterben mussten. Doch es gibt auch Menschen, die die Diktatur überlebt haben.

Eine von ihnen ist Dolly Unger, geborene Herz. Ihre Eltern hatten ein Juweliergeschäft in der Lüder-Clüver-Straße, sie selbst war Vorturnerin im Blumenthaler Sportverein. Dolly Unger hatte Glück, sie hatte es gerade noch geschafft, nach Israel auszuwandern. Anders ihre Eltern. Sie wurden in Minsk ermordet.

Das alles weiß der Blumenthaler Heimatforscher Ulf Fiedler. Er hatte seine Kindheitserinnerungen aus dieser Zeit in den Achtzigerjahren in dem Buch "Familienfotos 1941 - 1945" zusammengefasst. Ein Roman, der Dolly Unger im fernen Israel erreichte. "So möchte ich Ihnen sagen, wie sehr beeindruckt ich war, all die Orte und Plätze wiederzufinden, die mir fast aus der Erinnerung verschwunden waren", schrieb sie in einem Brief an Fiedler.

Auch die Jüdin Rosa Wolff aus Vegesack überlebte den Terror. Sie kehrte 1945 völlig abgemagert aus Theresienstadt nach Bremen-Nord zurück. Genauso Hans Löwenthal: Er kam kurz nach dem Krieg aus Theresienstadt nach Bremen-Nord. Von dort kehrte auch der Kapitän Moritz Jacobsohn zurück, der in der Reichspogromnacht verhaftet und vier Wochen dort festgehalten wurde. Später wurde er erneut verhaftet und nach Theresienstadt deportiert. Insgesamt ist nur eine Handvoll Juden am Leben geblieben.

Das Leid der Verfolgten zur Zeit des Dritten Reichs ist eine alte Geschichte, aber sie ist auch immer wieder neu. Über 70 Stolpersteine sind seit 1994 in Bremen-Nord verlegt worden. Sie bewahren die Erinnerung an Menschen wie Margarete Göhner, die im Blumenthaler Amtsgericht zu Tode geprügelt wurde.

Und dann war da Marie Huntemann: eine jüdische Christin aus der damaligen Schillerstraße. Sie hat den Freitod gewählt und ist wenige Tage vor ihrem Abtransport nach Theresienstadt im Jahr 1942 mit 79 Jahren in die Weser gegangen. Ihr Leichnam wurde am 25. Juli morgens um 10 Uhr in der Nähe von Mittelsbüren in der Weser treibend gefunden. Am Ufer lagen ein Teil ihrer Kleidung und eine Flasche Schnaps.

Ihr Stolperstein liegt vor dem Haus in der Fährer Kämpe 101. Ingbert Lindemann, ehemals Pastor in der Christophorus-Gemeinde, erzählt in seinem Buch "Die H. ist Jüdin", dass ihre Leiche damals irgendwo in Bremen-Nord an einer Friedhofsmauer verscharrt worden ist, damit nichts mehr an sie erinnere. Alle ihre drei Söhne, Hermann und Moritz Jakobsohn aus erster Ehe sowie Ernst Huntemann aus zweiter Ehe) verloren im Jahr 1937 ihre Arbeitsstellen aus rassischen Gründen.

Bei seinen Recherchen hat der Pastor herausgefunden, dass noch in den Siebzigerjahren in seiner Gemeinde nicht gerne über die Nazizeit geredet wurde – "und schon gar nicht über die Juden".

Dabei mussten sich zu diesem Zeitpunkt noch viele erinnert haben, wie die Aumunder Synagoge in der Reichspogromnacht in Flammen stand. In der Kirchenstraße 11 stand das Gebäude in direkter Nachbarschaft zur Alt-Aumunder Kirche. Ein Jahr vor Kriegsausbruch umfasste die jüdische Gemeinde rund 90 Mitglieder aus Aumund, Vegesack, Grohn und Blumenthal.

Dann kam der 7. November, ein Datum, das später als Reichskristallnacht, heute Pogromnacht, in die Geschichte eingehen sollte: Der damalige Bremer Bürgermeister Heinrich Böhmcker gab den Befehl, sämtliche jüdischen Geschäfte von SA-Männern in Uniform zerstören zu lassen. Synagogen seien sofort in Brand zu stecken. Dabei sei die Presse heranzuziehen. In Bremen-Nord, so fand Lindemann heraus, ließ der Lesumer Bürgermeister Fritz Köster an diesem Tag den Elektromonteur Leopold Sinasohn aus Platjenwerbe und den Arzt Adolf Goldberg und seine Frau Martha aus Burgdamm brutal ermorden. Offizielle Todesursache: Lungenentzündung.

Die Synagoge brannte jedoch noch nicht. Offenbar reagierten die Nazis in Aumund zu unentschlossen, deshalb rückte einen Tag später aus Bremen ein Sondereinsatzkommando der SA an. Um 15 Uhr sollte die Synagoge brennen. Vorher wurde noch der Besitz des nichtjüdischen Hausmeisters abtransportiert. Um 14 Uhr standen rund 200 Zuschauer in der Neuen- und in der Kirchenstraße. Eine halbe Stunde später betrat die SA die schon verwüstete Synagoge. Kurze Zeit später brannte das Gebäude. Acht Fotos sind von diesem Geschehen erhalten geblieben.

"Beim Herausgehen aus der brennenden Synagoge zündet sich der Bürgermeister zufrieden eine Pfeife an", schreibt Ingbert Lindemann, und die SA lässt Grußkarten von dem zerstörten Gotteshaus drucken. In der Folgezeit verschwanden unter den Augen der Aumunder nach und nach alle jüdischen Mitbürger, darunter die Familien Herz, Loewenthal, Ehrlich, Huntemann, Neitzel, Wolff, Juchenheim und Cohen. Nach ihnen gefragt wurde so gut wie gar nicht.

Die Bremer Gemeinden erinnern am Sonntag, 27. Januar, anlässlich des bundesweiten Gedenktages an die Opfer des Holocaust. Der 27. Januar ist der Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee. In der Kirche Alt-Aumund beginnt um 10 Uhr ein Gottesdienst zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus mit einem Abendmahl.

Gedenken an die Holocaust-Opfer

In Bremen-Nord starben unter dem Nazi-Terror zahlreiche jüdische Bürger / Viele Schicksale heute dokumentiert

Zitat:

"Man redete

nicht

über die Juden."

Pastor Ingbert Lindemann

Die Synagoge in der Kirchenstraße. 200 Menschen haben zugesehen, heißt es, als die Synagoge niedergebrannt wurde.

 

http://www.weser-kurier.de/region/zeitungen/die-norddeutsche44_artikel,-Gedenken-an-die-Holocaust-Opfer-_arid,481187.html

 

Fotos: Gedenkstätte Bahrsplate